Die Stifter Hans & Brigitte Schmits

Hans Schmits wurde am 28.12.1925 in Mettmann geboren.
Brigitte Schmits, geborene Haseney, wurde am 26.10.1929 in Zella-Mehlis bei Suhl in Thüringen geboren.

Brigitte Schmits

Brigitte Schmits war 1950, nach dem Abitur, als erste der Familie, aus der damaligen DDR geflohen und absolvierte zunächst in Düsseldorf eine Ausbildung zur Fremdsprachen-Korrespondentin. Ihre Familie produzierte in Zella-Mehlis in der 3. Generation Karabinerhaken.

Als der Vater von Brigitte Schmits, Walter Haseney, im Jahr 1953 im Werk eines ehemaligen Konkurrenten in Mettmann eine Anstellung fand, flohen auch er, Brigitte Schmits Mutter, Lotte Haseney und ihr jüngstes Kind, Michael, vor dem Druck des DDR-Regimes, ließen Heimat, Freunde und Fabrik in Thüringen zurück und zogen gemeinsam nach Mettmann.

Hier kam es dann im Jahr 1954 zu der schicksalhaften Begegnung, privat wie geschäftlich, der späteren Eheleute Schmits. Sie heirateten am 24.05.1956 und wohnten bis zu ihrem Tod in Mettmann.

Hans Schmits

Hans Schmits wäre fast in Brasilien zur Welt gekommen, denn seine Eltern, August und Emmy Schmits, wanderten nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg im Januar 1924 frisch verheiratet und auf der Suche nach einer besseren Zukunft, mit einer über 100 Personen starken Gruppe meist junger Paare aus Mettmann, dorthin aus. Als man feststellen musste, dass der von der Gruppe für ein Stück Land entrichtete Kaufpreis nie seinen Empfänger erreicht hatte, machten sie sich dann aber wieder auf die Heimreise. Sie kamen im August 1924 in Mettmann an. Im Jahr darauf wurde Hans Schmits geboren.

 

August Schmits Federn- und Metallwarenfabrik

August Schmits hatte nicht wie seine Eltern das Metzgerhandwerk ergriffen, sondern in einer Mettmanner Metallwarenfabrik in Büro und Versand gelernt. Hier fand er auch nach der „Hochzeitsreise“ wieder Anstellung. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen jedoch in Schwierigkeiten und August Schmits erhielt, statt der ausstehenden Gehälter, einige Werkstatteinrichtungsgegenstände. Hiermit und mit einer alten Presse und einem Schleifbock vom Schrott sowie einer selbstgebauten Rommel gründete er am 10.07.1929 in Mettmann die „August Schmits Federn- und Metallwarenfabrik“. Einzige Mitarbeiter: August und Emmy Schmits.

Als erster Artikel wurden Korkenziehergriffe aus Aluminium gefertigt. Das Unternehmen wuchs langsam aber stetig und Sohn Hans verrichtete, neben der Schule, regelmäßig Hilfsdienste in der Firma. Nach dem kriegsbedingten Notabitur in 1943 wurde Hans Schmits zur Wehrmacht einberufen. Nach seiner Rückkehr besuchte er die Höhere Handelsschule und versuchte das Erlernte gleich im väterlichen Betrieb umzusetzen. Zum 01.01.1947 trat er als Mitgesellschafter in die umfirmierte OHG ein, die später in eine GmbH & Co KG umgewandelt wurde.

Nachdem der Tauschhandel 1948 durch die Währungsreform beendet worden war, waren Brenner für Sturmlaternen die ersten Artikel, mit denen der Betrieb wieder zum Laufen gebracht wurde. Erstmals wurden Tiefziehteile produziert. Nachdem bisher Räume immer nur gemietet worden waren, wurde Mitte 1951 dann eine eigene Produktionsstätte errichtet. Die wachsende Nachfrage erforderte immer größere Pressen und diese wieder größere und vor allem höhere Hallen, so dass das Ursprungsgebäude in den folgenden Jahrzehnten durch Anbauten kontinuierlich erweitert wurde.

Ab 1956 führte Brigitte Schmits die Lohn- und Gehaltskonten der auf 30 Beschäftigte gestiegenen Belegschaft der Firma August Schmits. Nach dem Tod von August Schmits im Jahre 1973 führte Hans Schmits das Unternehmen alleine fort. 1987 gab Hans Schmits die Geschäftsführung ab, behielt aber ein Büro in der Firma und begleitete die Entwicklung seines Unternehmens beinahe täglich. Man sagte ihm nach, dass er an den Erschütterungen des Bürogebäudes spüren konnte, wenn eine der Pressen nicht sauber lief.

Privat pflegte das Ehepaar Schmits einen großen Freundeskreis und den Kontakt zur weitläufigen Verwandtschaft. Sie spielten mit Begeisterung Golf und fuhren regelmäßig Ski. Hans Schmits hat in der Jugend geturnt und Handball gespielt und blieb dem Sport zeitlebens verbunden. Das Ehepaar Schmits reiste gerne mit dem Auto, oft auch nach Thüringen, in die alte Heimat von Brigitte Schmits. Flugreisen führten häufig nach Mallorca.

Im Jahr 2001 veräußerte Hans Schmits die heutige August Schmits Stanz- und Umformtechnik GmbH & Co. KG - kurz „AS Metall“. Unter neuer Führung verließ das Unternehmen 2011 die alte Produktionsstätte und bezog neu errichtete Gebäude an anderer Stelle in Mettmann.

Die Basis des unternehmerischen Erfolgs war neben harter Arbeit und der Detailbesessenheit von Hans Schmits vor allem der Einsatz und die Treue der Belegschaft. Die Unternehmensführung zeichnete sich durch Bodenständigkeit und Bodenhaftung aus, die nie das Wohl der Mitarbeiter aus den Augen ließ. Voller Tatendrang wollte das Ehepaar Schmits mit „seinen“ Mitarbeitern etwas schaffen und gestalten. Es bestand immer ein enger Kontakt zu den Mitarbeitern und deren Belangen. So konnten der Belegschaft schon in den 1960er Jahren Werkswohnungen angeboten werden. Arbeitssicherheit wurde, nicht erst nach einem Maschinenunfall, bei dem sich Hans Schmits eine schwere Handverletzung zuzog, großgeschrieben. Etliche Mitarbeiter verbrachten so ihr ganzes Berufsleben im Unternehmen und selbst als Rentner brach meist der Kontakt zu den Eheleuten Schmits nicht ab. Auch über ihr eigenes unternehmerisches Leben hinaus stellte das Ehepaar Schmits durch ihren Unternehmensnachfolger sicher, dass der Betrieb und die damit verbundenen Arbeitsplätze am Standort Mettmann erhalten bleiben.

Blick in die Zukunft

Doch das Ehepaar Schmits dachte auch noch weiter: Die Früchte ihrer Arbeit sollten der Allgemeinheit, insbesondere ihrer Heimatstadt Mettmann, auch weit über ihren Tod hinaus zu Gute kommen. Deshalb riefen Hans und Brigitte Schmits im Jahr 1996 die Stiftung HABRIS ins Leben. Die Stiftung darf nach ihrer Satzung eine Vielzahl von gemeinnützigen Förderzwecken unterstützen. Die jeweilige Zweckerfüllung soll, soweit möglich, einen Bezug zur Region in und um Mettmann haben.

Besonders am Herzen lagen den Stiftern hierbei zwei Projekte. Zum einen wurde das Evangelische Krankenhaus in Mettmann als existentieller Standortfaktor für die Mettmanner Bevölkerung erkannt und der Stiftung aufgegeben, hier dauerhaft zu unterstützen. Zum anderen sahen die Stifter in dem zur Zeit der Stiftungsgründung geplanten Museumsneubau und der Neugestaltung des Fundortes des Neanderthalers im Neanderthal, vor den Toren Mettmanns, einen Leuchtturm für die ganze Region. Dem ältesten und weltweit bekanntesten Einwohners der Region Mettmann, dessen Erforschung und der Präsentation der „evolutionären“ Forschungsergebnisse soll daher ein weiteres Gros der Stiftungsförderung dienen.

Brigitte Schmits verstarb, nach fast 60 gemeinsamen Ehejahren, am 14.07.2015. Hans Schmits überlebte seine Frau um zwei Jahre und verstarb am 22.09.2017. Die Stiftung HABRIS wurde Alleinerbin des Vermögens der Eheleute Schmits.